1. Die Platine
Hier sieht man die Platine, sie ist mit einem Coprozessor
,
einem X-Bee-Modul und einem DCF77-Empfänger erweiterbar.
Achtung! Manche Lötpunkte der Platine sind mit der Ground-Plane
verbunden, einer großen Kupferfüllung, die alle GND-Punkte miteinander
verbindet. Diese Füllung zieht die Hitze des Lötkolbens
sehr schnell ab und daher brauchen die Lötpunkte deutlich mehr Hitze als die andern.
Man erkennt sie daran, daß sie scheinbar das Lötzinn nicht annehmen wollen (und muß
dann das Lötauge auf der Platine länger erhitzen). Wer genau hinsieht, erkennt
diese Löche an dem sternförmigen Relief auf der Platine.
2. Die LEDs
2.1 LED-Auswahl
Für die 42ger-Classic-Platine können sowohl zweibeinige wie auch Superflux-LEDs verwendet
werden. Bei normalen LEDs zeigt die Kathode (abgeflachtes Gehäuse, kurzes Bein)
nach oben, bei Superflux-LEDs ist die abgeschrägte Kante oben rechts.
Die LEDs müssen flach auf der Platine zum liegen kommen, damit sie alle in
die gleiche Richtung leuchten, sonst hat man später ungeleichmäßig
ausgeleuchtete Felder.
2.2 LEDs stecken
Für die Montage der LEDs stecke ich immer eine komplette Reihe...
2.3 LEDs fixieren
... und fixiere sie dann mit Hilfe
von Klebeband. Mein Lieblings-Klebebband
zum Basteln kommt von der Firma memo:
Natron-Kraftpapier-Band.
Es läßt sich leicht und ohne Rückstände wieder abziehen und mehrfach verwenden.
2.4 LED-Matrix fertigstellen
Hat man alle LEDs in die Reihen eingelötet, fehlen noch die Ecken.
Hier hat man die Wahl zwischen zwei Position, je nachdem, ob man
sie weiter innen haben möchte, oder weiter außen.
3. Die Stromversorgung
3.1 Variante 1 - Hohlbuchse
Die Stromversorgung läßt sich vielfältig realisieren.
Die Einspeisung kann über die Hohlbuchse in der Mitte unten erfolgen.
3.2 Variante 2 - Lötpads
Sie kann auch über die beiden Pads GND
und Vcc
darüber erfolgen (wobei
über die vier Löcher eine Zugentlastung realisiert werden kann).
Weiter oben finden sich die beiden Pads noch einmal.
3.3 Variante 3 - rückseitige Lötpads
Die großen Lötpads finden sich auch auf der Rückseite der Platine wieder.
4. Die Spannungsregelung
4.1 Schaltung
Die Regel-Schaltung besteht aus der Sperrdiode D14 (1N4007), den zwei
Kondensatoren C3 und C4 (je 100 nF), den zwei Elektrolytkondensatoren
C1 und C2 (je 47 μF oder größer), dem 5 Volt-Spannungsregler U7 (LM 2940 CT5) und
dem 3,3 Volt-Spannungsregler Q1 (TS 2950 CT33).
Bei den beiden Elektrolyt-Kondensatoren kann der Minus-Pol auch in das
Loch oberhalb des eigentlichen Lochs gelötet werden, falls der
Beinabstand größer ist als Vorgesehen.
4.2 Konfiguration
Der Jumper bei dem großen Warnschild muß auf jeden Fall korrekt gesetzt werden!
Er entscheidet, ob die Eingangsspannung von dem 5 Volt-Spannungsregler reguliert wird oder
nicht. Benutzt man ein geregeltes Netzteil mit 5 Volt (z.B. ein USB-Netzteil), kann
der Spannungsregler umgangen werden (denn er regelt erst ab einer Eingangsspannung von
6,5 Volt). Hat man ein Netzteil mit mehr als 5 Volt, muß der Spannungsregler verwendet
werden.
Mit dem Auslaufen der UDN 2981A Treiber und dem dadurch bedingten Wechsel zu den TBD62783APG ist der Betrieb der LED Matrix
mit 7,5V (also dem Jumper Setting "Vext" ) nicht mehr empfohlen. Es kann zu einem mitglimmen benachbarter LEDs kommen
und die Lebensdauer der LEDs wird herabgesetzt.
Daher also den Jumper "5V<>Vext" immer auf 5V stellen.
Um die maximale Helligkeit zu erreichen wurde der Wert von R1 - R16 auf jeweils 39Ohm angepasst.
4.3 Messen
Die korrekte Funktion der Regler kann (und sollte) man an den Pins 5V
und 3.3V
nachmessen.
5. Taster und Status-LEDs
5.1 Vorne links
Die Taster und Status-LEDs sind so konzipiert, daß sie sowohl auf der Vorder-
wie auch auf der Rückseite angebracht werden können. Die Status-LEDs können über
die Pinheader und Jumper ein- und ausgeschaltet werden.
Vorne links sind die zwei Reset-Taster und drei Status-LEDs.
5.2 Vorne rechts
Vorne rechts sind die drei Bedienungs-Taster.
5.3 Hinten rechts
Die zwei Reset-Taster und drei Status-LEDs findet man auf der Rückseite rechts wieder.
5.4 Hinten links
Die drei Bedienungs-Taster findet man auf der Rückseite links.
5.5 Beispiel Reset-Taster
Hier sind die Reset-Taster für die den Haupt- und Co-Mikrocontroller
auf der Vorderseite angebracht, zusammen mit den Widerständen R133 und
R134 (jeweils 10 kOhm).
Auch die Widerstände für die Status-LEDs (R17, R18 und R19, jeweils
1 kOhm) sind auf der Vorderseite. Die LEDs und die Jumper zum
Einschalten sind aber auf der Rückseite angebracht.
5.6 Beispiel Status-LEDs
Dadurch kann man den Status der Matrix auch im Auge behalten, wenn sie
an der Wand hängt. Ist alles ok, kann man die Jumper abziehen (und
natürlich auch wieder anstecken, wenn man Debug-Bedarf
hat).
(Bei Verwendung des Elmotex Gehäuses werden die LEDs und Jumper auf der Vorderseite der Platine angebracht.
Die rote LED zeigt die Stromversorgung an, die gelbe das Signal des
DCF77-Empängers und die grüne den Sekundentakt der Echtzeituhr.
5.7 Bedientaster
Die drei Tasten für die Bedienung sind hier auf der
Rückseite angebracht. Im Alltag verstellt man ja
selten etwas, daher reicht es meistens, wenn man die
Uhr etwas von der Wand anhebt und die Taster drücken kann.
5.8 externe Taster
Über die Pinheader über den Tastern kann man
auch externe, im Gehäuse verbaute Taster anschließen.
5.9 Pull-Down-Widerstände
Die drei Pull-Down-Widerstände R130, R131 und R132 mit
jeweils 10 kOhm schließen diesen Schritt ab.
6. Der Mikrocontroller
6.1 Taktung
Für den Mikrocontroller (MAIN CPU
) bestücken
wir C13, C14, C15 und C23 mit 100 nF-Kondensatoren.
XTAL1 kann entweder mit einem Resonator bestückt werden,
dann müssen C19 und C20 frei bleiben, oder
mit einem 16 MHz-Quarz, dann werden C19 und C20
mit zwei 22 pF-Kondensatoren bestückt.
6.2 FTDI-Header
Hier wurde ein Resonator verwendet (blaues Teil links vom
Mikrocontroller).
Die Stiftleiste FTDI
kann bestückt werden, um die
Firmware auf den Mikrocontroller zu spielen.
6.3 FTDI mit Pogo-Pins
Der FTDI-Anschluß befindet sich auch auf der Rückseite als
Pads, so daß man die Firmware von außen mittels
Pogo-Pins aufspielen kann.
7. Die Echtzeituhr
Video Lötkurs Uhrenquarz
7.1 Quarz fixieren
Für die Echtzeituhr löten wir zunächst den Uhrenquarz
(XTAL3) so an, daß er flach auf der Ground-Plane zu liegen
kommt. Das geht am besten, wenn man ihn mit Klebeband fixiert.
7.2 Quarz einlöten
Der Quarz muß plan an dem
silbrigen Lotpad anliegen.
7.3 Quarz einfetten
Dann schmiert man ihn mit Lötfett aus dem Baumarkt ein.
Ohne Lötfett ist es nicht möglich, das Gehäuse des Quarzes anzulöten!
7.4 Quarzgehäuse anlöten
Jetzt lötet man das Gehäuse kurz und beherzt an die Ground-Plane an. Wer
wissen möchte, warum das so ist, dem sei
diese Suche
empfohlen.
Das geht am besten, in dem man die Lötspitze quer in die Kante zwischen
Quarz und Lötpad hält. Durch die größere Fläch wird mehr Hitze in kürzerer
Zeit übertragen.
Dieser Schritt ist der Schwierigste an dem ganzen Bausatz.
Man darf den Quarz nicht zu lange erhitzen, sonst geht er kaputt.
Der Lötvorgang sollte 1,5 Sekunden nicht überschreiten!
7.5 Echtzeituhr fertigstellen
Dann geht es entspannt weiter. R123, R124, R125 und R126 werden mit 4,7 kOhm-Widerständen
bestückt. R122 bekommt einen 820 Ohm-Widerstand. D15, D16, D17 und D18 sind 1N4148-Dioden (auf
die Richtung achten!). C11 ist ein 100 nF-Kondensator. GC+ und GC- bezeichnen die Anschlüsse
für den Gold-Cap (Speicherkondensator), der die Echtzeituhr bei Stromausfall weiter
mit Strom versorgt.
8. Der lichtabhängige Widerstand
8.1 Funktion
Der lichabhängige Widerstand regelt die Display-Helligkeit je nach
Umgebungslicht.
8.2 Bestückung
Da er im Gahäuse verbaut wird, wird nur eine 2er-Pinnleiste
bei der Bezeichnung LDR
eingelötet. R136 ist ein 10 kOhm-Widerstand und
bildet mit dem LDR einen Spannungsteiler.
9. Der Kathoden-Multiplexer
9.1 Funktion
Der Kathoden-Multiplexer steuert die Kathoden der LEDs
in der LED-Matrix.
9.2 Bestückung
Für den Kathoden-Multiplexer bestücken wir R1-R16 mit
39 Ohm-Widerständen und C5-C6 mit 100 nF-Kondensatoren.
10. Der Anoden-Multiplexer
10.1 Funktion
Der Anoden-Multiplexer steuert die Anoden der LEDs
in der LED-Matrix. Sie wird zeilenweise
durchgeschaltet, daher verstärken wir den Strom
mit Hilfe der UDN2981A-Darlington-Arrays.
10.2 Bestückung
Für den Anoden-Multiplexer bestücken wir C7-C10 mit 100 nF-Kondensatoren.
R135 ist ein 4,7 kOhm-Widerstand. Er schaltet die LEDs so lange ab, bis
der Mikrocontroller gebootet hat.
Der Jumper 5V<->Vext entscheidet, ob die Darlington-Arrays mit 5 Volt oder
der externen Spannung (max. 7,5 Volt) getrieben werden.
Er muß gesetzt werden.
11. Abschlußarbeiten
11.1 Einleitung
Im Prinzip sind wir jetzt fertig.
11.2 Platinenreinigung
Vor der ersten Inbetriebnahme
muß die Platine mit Isopropanol (z.B.
Teslanol® Isopropanol, Aktiv-Reiniger, 1000ml
)
von Flußmittelresten befreit werden,
da diese mit der Zeit Feuchtigkeit ziehen und zu Korrosion
führen.
11.3 Chips montieren
Dann können die Chips eingesteckt werden (auf die Nase, sprich Richtung achten!) und die Platine kann
mit Strom versorgt werden.
11.4 Testen der Platine
Zum Testen kann man z.B. die Uhr-Firmware aufspielen (oben im Menü unter Downloads
).
Dann muß bei der Versorgung der Platine mit Strom die rote LED dauerhaft leuchten, die gelbe und
grüne jeweils drei Mal aufblinken.
Dann blinkt die grüne LED im Sekundentakt der Echtzeituhr, die gelbe ist dauerhaft an (da noch kein
DCF77-Empfänger angeschlossen ist).
Wenn die grüne LED nicht im Sekundentakt blinkt, ist fast immer der Uhrenquarz beim Anlöten
des Gehäuses an die Ground-Plane zerstört worden. Er muß dann ersetzt werden.
12. Der DCF77-Empfänger
12.1 Modellauswahl
An die 42ger-Classic-Platine kann man einen DCF77-Empfänger anschließen.
Solche Empfänger gibt es von verschiedenen Firmen. Hier habe ich
die diversen Empfänger einmal verglichen:
Codename: Mainflingen.
Hier habe ich einen Empfänger von Pollin verwendet.
12.2 Antennenmontage
Für den Funkempfänger ist auf der
Platine oben extra ein Bereich vorgesehen. Die Fläche
zwischen den großen Löchern hat keine Kupferfüllung
und ist für die Ferrit-Antenne vorgesehen.
12.3 Empfängeranschluß
Die Empfänger-Platine wird auf die rechte Lochleiste
gelötet. Diese ist auf die linke Lochleiste durchgeschliffen,
wo man die Pins des Empfängers weiter verschalten kann.
12.4 Prototyping-Area
Über die Prototyping-Area kann das Signal aufbereitet werden.
Am Ende muß es auf dem Pin SIG landen.
12.5 Stromversorgung
Für die meisten Empfänger reicht es, diese mit der
passenden Voltzahl zu versorgen. Hier im Beispiel
der Empfänger von Pollin, der 3,3 Volt braucht.
Pins für die Stromversorgung finden sich bei
der Prototyping-Area.
Ein Video, wie die LEDs blinken müssen, gibt es auf You Tube.
Ein eventuell vorhandener PON-Pin (wie bei Pollin)
sollte an den Pin A0
vom ATMEGA328 angeschlossen werden.
Siehe auch den A0-Hack.
Wie geht es weiter?
Im Diskussionsforum findet man in der Galerie
Beispielanwendungen für die 42ger-Classic-Platine.
Dort wird einem auch geholfen, wenn man bei dem
Aufbau oder der Inbetriebnahme Probleme hat.
Bezugsquellen und Hinweise über den Bezug der Frontplatte finden sich dort ebenso.
Passgenaue Gehäuse für einen rahmenlosen Aufbau gibt es im Onlineshop
zum Diskussionsforum
Es gibt auch eine Anleitung, wie man eine Infrarot-Fernbedienung
an die Platine anschließen kann.
zur Anleitung
Stückliste Bauteilsatz
Referenz |
Anzahl |
Bezeichnung |
Wert |
Artikel |
XTAL1 | 1 | Resonator | 16 MHz | 02704 |
XTAL3 | 1 | Uhren-Quarz | 32.768 kHz | 02695 |
GRN – RTC | 1 | LED 5mm | grün | 01567 |
YLW – DCF | 1 | LED 5mm | gelb | 01563 |
RED – PWR | 1 | LED 5mm | rot | 01561 |
D14 | 1 | Diode | 1N 4007 | 03674 |
D15-D18 | 4 | Diode | 1N4148 | 00235 |
C3-C11, C13-C15, C23 | 13 | Kondensator | 100nF/63V | 02185 |
C1, C2 | 2 | Elektrolytkondensator | 47µF/35V | 02053 |
CC+/GC- | 1 | Super-Kondensator | 47.000 uF/5,5V | 02962 |
R130-R134, R136 | 6 | Widerstand 1/4W | 10 kOhm | 03402 |
R123-126, R135 | 5 | Widerstand 1/4W | 4.7 kOhm | 03397 |
R17-R19 | 3 | Widerstand 1/4W | 1.0 kOhm | 03388 |
R1-R16 | 16 | Widerstand 0,6W | 39 Ohm | 03265 |
R122 | 1 | Widerstand 1/4W | 820 Ohm | 03387 |
LDR | 1 | Fotowiderstand | A995011 | 00387 |
UDN2981A | 2 | Darlington-Arrays | TBD62783APG | 02739 |
74HC595 | 4 | Shift-Register | 74 HC 595 | 02142 |
MAIN CPU | 1 | Microcontroller | Atmega 328 | 02602 |
DS1307 | 1 | Echtzeituhr | DS 1307 | 02520 |
U7 | 1 | Spannungsregler 5V | TS2940CZ-5.0 | 02612 |
Q1 | 1 | Spannungsregler 3,3V | TS2950CT-3.3 | 02139 |
S1-S5 | 5 | Kurzhub-Taster, SMD | 6x6x3,1 mm | 03678 |
Power Plug | 1 | DC-Einbaubuchse | 5,5 / 2,1 mm | 03437 |
| 8 | Kurzschlussbrücken | Jumper | 02942 |
zu DS1307 | 1 | IC-Präzisionsfassung | DIL-8 | 01962 |
zu 74HC595 | 4 | IC-Präzisionsfassung | DIL-16 | 01964 |
zu UDN2981A | 2 | IC-Präzisionsfassung | DIL-18 | 01965 |
zu MAIN CPU | 1 | IC-Präzisionsfassung | DIL-28-S | 01971 |
| 1 | Stiftleiste gerade, trennbar | 1x40 polig | 03335 |
FTDI | 1 | Stiftleiste gewinkelt | 1x6 polig | 03330 |
| 2 | Kabelbinder | schwarz, 80x2,4mm | 02054 |
| 1 | Silberdraht/Litze | 20cm | |
DCF77-Receiver | 1 | DCF-Modul | DCF-1 (Pollin) | 40022 |
| 1 | Platine | 42ger-Classic-V02 | 50019 |